Donnerstag, 1. August 2019

9 Summits - Geschriebenstein/Bgl (879m) - Hermannskogel/Wien (542m) - Schneeberg/NÖ (2076m)

Endlich geht es los, mein 9 Summits Abenteuer. Vor einigen Jahren hab ich, inspiriert von einer Land der Berge Doppelfolge, gedacht, ich könnte doch auch die höchsten Gipfel eines jeden Bundeslandes besteigen. Nur anders als in der Doku, möchte ich mit dem Fahrrad anreisen.

Diesen Sommer ist es endlich soweit und ich hab mit den 3 östlichsten Gipfel gestartet.



1. Tag: Geschriebenstein 879m - Burgenland
Von Graz aus fahre ich an einem Montag morgen los Richtung Burgenland. Es ist zuerst noch bewölkt und erst am Nachmittag wird's sonnig und heiß. Bevor ich zum Geschriebenstein komme steht eine 600hm Steigung vor mir und das im flachen Burgenland.
Es ist sehr schweißtreibend, aber um ca. 18 Uhr hab ich es geschafft. Ein schöner Aussichtsturm steht am Gipfel und ich genieße die Freude über meinen ersten "Bundesland-Gipfel" meiner 9 Summits-Tour.
Anschließend rolle ich noch die Straße Richtung Norden und finde in Lockenhaus eine Pizzeria um mich endlich zu stärken.
Weil es erst 19:30 ist fahre ich noch einige Kilometer weiter und suche mir ein Biwakplätzchen in einem Wald neben einem Bach.


2. Tag: Hermannskogel 542m - Wien
Die Nacht war mäßig, daher starte ich schon kurz nach 6 wieder los.
Da ich gestern einige Kilometer mehr als geplant gemacht habe, versuche ich heute gleich bis zum Hermannskogel und zurück nach Traiskirchen zu kommen.
Leider habe ich heute viel Gegenwind, der mich ziemlich nervt, aber ab Sollenau folge ich dem Thermenradweg und der ist wunderschön, zumindest bis ich ihn verlasse.
Jetzt wird's ein wenig unlustig. Durch Wien auf 2 spurigen Straßen, vorbei an der SCS und dauernd an Ampeln haltend, quäle ich mich Richtung Hermannskogel. Durch Glück wähle ich die "Auffahrt" aus Richtung Westen und kann fast bis zum Gipfel fahren. Der letzte Teil war dann schon ordentlich schweißtreibend.
Aber auch hier bin ich glücklich, verweile aber nicht lange, da ich noch einen weiten Weg habe.
Ein MTBer gibt mir noch Tips wie ich mit meinem Rad am Besten wieder zur Straße runter komme, aber nicht ohne einen leicht mitleidigen Blick auf mich und mein Tourenrad samt Gepäck zu werfen.
Auf meinem Rückweg statte ich natürlich dem Steffl einen kurzen Besuch ab, zwäng mich durch die Massen und trinke noch einen Kaffee, so wie sich's in Wien gehört.
Richtig koffeiniert lass ich mich von Google nach Traiskirchen leiten und erwische so eine super Route mit schönen Radwegen und außerhalb von Wien schönen Strassen durch Wiesen und Felder.
Um 19:30 komme ich dann in Traiskirchen bei meinem Schwager an. Heut freue ich mich auf eine Dusche, ein Bett, Essen und Bier und weil ich nicht besonders dufte, bekommt mein Radlgewand auch noch eine Wäsche.


3. Tag: Schneeberg 2076m - Niederösterreich
Da ich in den letzten beiden Tagen so Gas gegeben habe, muss ich heute nicht alleine meinen nächsten Gipfel erklimmen, aber bis dahin warten noch 60km Anreise auf mich.
Ich kann bis Sollenau wieder dem schon bekannten Thermenradweg folgen, welcher auch ein Teil des Eurovelo 9 ist. Anschließend biege ich ab und fahre nord-westlich an Wiener Neustadt vorbei Richtung Westen.
Leider quält mich auch heute wieder der Gegenwind, aber ein Stückchen vor Puchberg am Schneeberg erblicke ich mein heutiges Ziel schon und das flößt mir schon ein wenig Respekt ein. Der Schneeberg erhebt sich doch als massiver Berg vor mir, aber ich habe ja Unterstützung. Diese überholt mich kurz vorm Parkplatz des Liftes in Losenheim.
Der letzte Kilometer zum Parkplatz war nochmal extrem steil und so brauche ich eine kurze Verschnaufpause.

Um kurz vor 12 starten Sylvia und ich dann los Richtung Gipfel.
Ich hab den Anstieg über den Fadensteig gewählt und der ist auch richtig schön. Ein wenig steil und ab und an leicht ausgesetzt, aber immer schön zu Gehen.
Ich hatte nach den vielen Kilometern und Höhenmetern mit dem Rad schon ein wenig Angst vor der Bergtour, sind doch 1200hm, aber meinen Füßen gehts gut und so sind wir nach 2,5h schon am Gipfel.
Hier freue ich mich über das geschaffte und die Jause. anschließend steigen wir wieder ab, ich möchte heute noch ein Stück weiter radeln.
Im Bach neben dem Parkplatz wasche ich mich und rolle anschließend die steile Straße Richtung Puchberg. Hier gibts zusammen mit Sylvia noch ein Abendessen, bevor ich gegen 18 Uhr wieder starte.

Leider ist der Himmel schon sehr dunkel und es dauert auch nicht lange bis mich Sylvia anruft, sie steht in Ternitz auf einem Parkplatz und es schüttet und hagelt extrem.
Somit warte ich ab, zieh mir meine Regenkleidung an und fahre ein wenig weiter.
Ich möchte heut wieder biwakieren und noch ein Stück Richtung Semmering schaffen. Leider komme ich auch in starken Regen, da hilft auch das Unterstehen im Wald nichts und so fahre ich weiter auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Leider gibt es hier nicht viele Pensionen. Eine ist leider voll und in Ternitz finde ich nichts. Schön langsam wird mir kalt und so richtig trocken bin ich auch nicht mehr, darum versuch ich mein Glück in einem Cafe, welches laut Google Maps auch Zimmer vermietet und ich habe Glück. Einzelzimmer zu einem vernünftigen Preis ist frei, gebucht. Es ist schon nach 20 Uhr, ich bin nass und es regnet immer noch, Biwak ist heute abgesagt. Lieber eine heiße Dusche, ein Bier in der Bar und dann ein Bett.


4. Tag: Retour nach Graz
Da ich nicht auf das Frühstück warten wollte, starte ich schon um 7 Uhr. Es scheint die Sonne und ich freue mich auf die letzte Etappe. Bis Gloggnitz führt ein Radweg entlang eines Flusses schön dahin, ab hier gehts bergauf zum Semmering und zwar richtig.
Vorbei an Maria Schutz kurble ich immer weiter bis ich gegen 10 Uhr in Semmering bin und mich in einem Cafe stärke.
Jetzt kann ich's laufen lassen vorbei an Mürzzuschlag, Krieglach bis Kapfenberg. In Bruck schwenke ich auf den R2 Richtung Graz. In Frohnleiten brauch ich nochmal einen Espresso zur Stärkung. Anschließend wähle ich leider den Radweg vorbei an der Burg Rabenstein. Der Weg ist grundsätzlich ja schön, aber leider immer wieder bergauf, bergab und auf das habe ich gar keine Lust mehr.
Um ca. 16 Uhr komme ich dann aber in Graz an und stärk mich gleich mal in der Eschenlaube, bevor ich ganz Heim fahre. Jetzt bin ich so richtig fertig.

Der 1. Teil meiner 9 Summits-Tour war ein super Erlebnis. Extrem hart, da ich anstatt in 5 Tagen die Tour in 4 gemacht habe, aber dafür bei der Bergtour auf den Schneeberg Unterstützung von Sylvia hatte.

Gesamt Kilometer: 550km
Fahrzeit: 31h 55min
Höhenmeter: 4830hm
laut Radcomputer. Die Daten meiner GPS-Uhr welche ich für die Aufzeichnung verwendet habe unterscheiden sich ein wenig, wobei auch die Bergtour dabei ist.

Somit habe ich den Osten Österreichs schon geschafft, wann und wie ich die nächsten Bundesland-Gipfel angehe weiß ich noch nicht, aber ich hoffe das es nicht zu lange dauert.